.... aber oftmals gibt es eben Zeiten oder Phasen, in denen es entweder nichts zu erzählen gibt, man denkt dass es niemanden interessiert oder man sich einfach niemandem mitteilen möchte.
Zwischen Ende 2016 und Ende 2017 habe ich einen langen Kampf mit dem Rentenversicherungsträger geführt, von dem ich einfach nur eine Weiter- bzw. Fortbildung wollte.
Wie Ihr Euch sicher erinnern könnt, bin ich ja examinierte Krankenschwester. Auf Grund meiner Fibromyalgie kann ich allerdings nicht mehr so diesen Beruf ausüben, wie ich es gerne machen würde.
Daraufhin habe ich einen Antrag auf eine berufliche Wiedereingliederung in das Berufsleben beim Rentenversicherungsträger gestellt, sodass ich mich in meinem Beruf weiter- bzw. fortbilden hätte können.
Tja ... langer Kampf, vor allem mit der Unfähigkeit des Trägers, einen für die Erkrankung Fibromyalgie tauglichen Amtsarzt zu finden.
Stattdessen wurde ich zu einem Rheumatologen geschickt, den ich während der 3-4 stündigen Untersuchung immer wieder daraufhin gewiesen habe, dass ich nicht unter Rheuma leide, sondern unter, ich wiederhole, Fibromalgie.
Es wurde in keinster Weise darauf eingegangen.
Nach ein paar Wochen kam dann die Ablehnung meines Antrags mit der Begründung, dass ich ganz normal als Krankenschwester in meinem Beruf arbeiten könne.
Widerspruch eingelegt - Widerspruch abgelehnt ohne Begründung. Und wenn die 2. Ablehnung kommt, dann hat man leider verloren, dann kann man gar nichts mehr machen.
Nachdem nun die 2. Ablehnung kam, hat mich das Jobcenter sofort in eine sogenannte ABM-Maßnahme geschickt. Bewerbungstraining nannte sich diese Maßnahme und war auf Vollzeit ausgelegt.
Der Tagesablauf sah so aus, dass wir die ersten 1,5 Stunden Zeit zum recherchieren von Stellenangeboten im Internet hatten, und danach zum Schreiben von Bewerbungen. Diese wurden dann entweder per Mail verschickt oder mit der normalen Post. Sämtliche notwendigen Sachen, wie Bewerbungsmappe, Umschlag und Briefmarke bekamen wir vom Träger gestellt.
Wir hatten 2 "Dozenten" davon war einer eigentlich die Kursleitung. Nunja ... hatte man die Bewerbung fertig und zeigte sie dem einen Dozenten "nein, so können Sie das nicht machen" ... schrieb man sie um und zeigte sie dann dem anderen Dozenten kam ebenfalls "naja, wenn der andere Dozent meint, dass man so eine Bewerbung schreibt".
Die Tage - es waren insgesamt 8 Wochen - gingen also so dahin.
Ich muss dazu sagen, dass ich die ersten Tage extrem bockig und widerständig war, gerade gegen die Kursleitung.
Ess begab sich nämlich schon am ersten Tage, als es um die sogenannte metoo Kampagne ging. ICH hatte davon noch nicht gehört ... woraufhin meine Kursleitung meinte, von welchem Planeten ich denn kommen würde.
Kurz danach haben wir einen sogenannten "Kojak-Test" gemacht, sollte ein Test sein zur Einstufung von Allgemeinwissen, politischem Wissen, mathematischem Denken und anderen Dingen.
Nun gut ... ich habe diesen Test gemacht und jeder aus diesem Kurs wurde dann zu einem Gespräch zur Auswertung von diesem gebeten.
Als ich dann dran kam, hat die Kursleitung meinen Test genommen ...
- Allgemeinwissen 100%
- politisches Wissen 100%
zu den anderen Auswertungen kann ich Euch eigentlich gar nichts mehr sagen, weil mir das an meinem allerwertesten Popo vorbei ging.
Das Gespräch war dann sehr kurz und er meinte dann "Wollen Sie mich arbeitslos machen? Ich kann mit Ihnen nichts besprechen!"
Ich entgegnete dann nur "soviel dazu, von welchem Planeten ich denn kommen würde!"
Ich sag es Euch ... der Kurs war eine Qual ... nur gut, dass die anderen Teilnehmer auch so ein bisschen leicht verrückt wie ich gewesen sind und dies sich auf die Stimmung mal mehr, mal weniger übertragen.
Viele sind mir auch sehr ans Herz gewachsen ... es war schön diese Menschen für einen kurzen Zeitraum gekannt zu haben ... man läuft sich ja immer zweimal im Leben über den Weg.
OK, nun zum eigentlichen ...
Ich habe ca 9 Bewerbungen als Gesundheits- und Krankenpflegerin verschickt, alle per E-Mail, wie gewünscht wurde. Es waren alles Stellen im psychosomatischen oder psychiatrischen Bereich.
Ich habe eine Absage bekommen - nach 6 Wochen. Ich war bei 3 Vorstellungsgesprächen und hätte alle 3 Stellen antreten können.
Eine, die letzte Stelle, bei der ich mich vorgestellt habe, habe ich angenommen.
Ich bin nun seit dem 19. Februar wieder aktiv als Krankenschwester im Dienst ...
... mehr erfahrt Ihr in den nächsten Tagen bei meinem nächsten Bericht.
♥ Tammi ♥